Samstag, 16. Mai 2015

What You Don't Know (Still Can Hurt You)

Und so beginnt es...

Nach dem unerwarteten Geldsegen und dem Gedächtnisverlust gönnen sich die Runner erstmal eine Auszeit. Zwei Monate verstreichen während sie sich langsam in Berlin einleben. Und es wird ein heißer Sommer, in mehr als einer Hinsicht. Diese acht Wochen halten einiges für die Stadt an der Spree bereit.
Die Yakuza bemühen sich darum ihre Präsenz in der Stadt zu erweitern, geraten dabei jedoch mit den Grauen Wölfen aneinander und holen sich eine blutige Nase. Sie lecken nun in ihren kleinen Räumen in der Stadt ihre Wunden und sinnen auf neue Pläne.
Nach den unrühmlichen Zwischenfällen in der Eibental-Forschungsanlage des A-Konzerns Kvasir Group International in Berlin verliert der für die Sicherheit in der Anlage zuständige Konzern Blackgate Security Services innerhalb eines kurzen Zeitraums alle Aufträge innerhalb Berlins und verkauft seine Einrichtungen in Berlin an einen Sicherheitskonzern namens Nitama Security Services, der in der Vergangenheit bereits recht brutal mit der Seattler Schattengemeinde aneinander geraten ist. Die Sicherheit in der Eibentalanlage wird von Knight Errant übernommen.
Eine Fraktion der Kreuzritter, die den Berlinern aus den Zeiten des Status F noch unangenehm in Erinnerung geblieben sind, versucht aus dem Berliner Umland zurück in die Stadt zu drängen. Eine andere Gang, die Hellersdorf Sidewinders, versucht die Kreuzritter im Alleingang aus ihrem Brückenkopf in Marzahn zu vertreiben, wird von den Eindringlingen aber übel zugerichtet. Die Kreuzritter haben nicht lange Zeit sich zu freuen, denn mehrere kleinere Gangs, ein Söldnerteam und eine Handvoll Runner tun sich zusammen und lassen die alte Berliner Tradition der Selbstjustiztruppen wieder aufleben. Dieses zeitweilige Bündnis radiert die Kreuzritter-Fraktion bis auf den letzten Mann aus, der nackt, zerschlagen und zerschunden zurück zu den Kreuzrittern geschickt wird - eine Botschaft, sich in Zukunft von Berlin fernzuhalten.

Diese Ereignisse rütteln die Berliner Schatten ein wenig auf. Als sich der Hochsommer dem Ende nähert werden auch die Runner wieder zurück in die Schatten gerufen...

Einbruchdiebstahl und Eignungstest (29. Juli 2076)

Als Juri sich im Sternhagelvoll auf einen schönen Abend vorbereitet wird er von Reibeisen angesprochen, dem zwergischen Wirt der Kneipe und Teilzeitschieber. Er soll Juri und den anderen ein wenig auf den Zahn fühlen, um zu sehen was sie auf dem Kasten haben, und hat für diesen Zweck einen Auftrag für sie. Außerdem sollen sie einen anderen Newbie dabei testen, einen abgerissenen Elf, der gerade frisch aus dem Knast kommt.
Juri ruft bei den Mitgliedern des Teams an und Adele, Balalaika und Twilight sind verfügbar. Gemeinsam nehmen sie zunächst den Elfen unter die Lupe, bevor sie sich auf den Weg zum Treffpunkt mit ihrem Herrn Schmidt machen.

Schmidt scheint einer aus der alten Schule zu sein, er hat einen Containerplatz am Westhafen als Treffpunkt ausgewählt - einerseits ein Labyrinth zwischen 12 m hohen Stahlwänden, andererseits taghell ausgeleuchtet, trotz der späten Stunde. Mindestens 10 seiner Leute stehen deutlich sichtbar auf den Containern und mehrere weitere bewegen sich kaum gesehen zwischen den Containern. Die Runner begutachten die Situation kurz und beschliessen Balalaika als Rückendeckung zurückzulassen, auch wenn sie von draussen kein Schußfeld auf den Treffpunkt hat. 
Herr Schmidt erwartet die Runner in der Mitte eines ca. 50 m x 50 m großen, taghell ausgeleuchteten Platzes. Er ist ein Mensch, ungefähr Anfang bis Mitte 50, tadellos frisiert und modisch gekleidet. Er tritt kühl und geschäftsmäßig auf, offenbart aber auch ein wenig Humor.
Der Auftrag: Einbruchdiebstahl. Die Runner sollen einen Pilotenkoffer aus einem Lagerhaus des Vertriebszentrums eines Designermöbelkonzerns namens Elevated Designs Inc. stehlen, einem A-Konzern aus München. Dieser Koffer ist dem Schmidt insgesamt 10.000 Nuyen pro Person wert, ein Viertel davon im Vorraus, den Rest bei Lieferung.
Der Schmidt stellt klar dass ihm egal ist wie sie an den Koffer gelangen - es gilt jedoch je früher desto besser, da sich dieser Koffer nur Dank der Manipulation an einem leicht gesicherten Ort gelandet ist und diese Manipulation spätestens in fünf Tagen auffliegt. Er liefert alles Hilfestellung einen grundlegenden Lagerplan, den Kontakt zu einem käuflichen Wachmann, der den Runner erlauben würde eine Kopie seiner Zugangskarte zu erstellen, einen Schlüsselkartenkopierer der Stufe 6 und 5.000 Nuyen an Spesen.
Twilight handelt noch zusätzliche 1.000 Nuyen Bezahlung aus, dann nimmt das Team den Auftrag an und macht sich daran, die Geschichte anzugehen.

Sie begutachten zunächst das Gelände und stellen fest, dass die Sicherheit nicht unüberwindbar ist aber dennoch kein Zuckerschlecken. Das Gelände ist von einem 5 m hohen Maschendrahtzaun umgeben, mit einer Einfahrt an der Westseite. Dort befindet sich zumindest eine Kamera. Es gibt einen Personalparkplatz mit Eingang an der Nordseite des Gebäudes, einen Wartungszugang an der Westseite des Gebäudes und eine Ladebucht mit zwei Rolltoren und einer Tür an der Ostseite des Gebäudes. 
Das Versandzentrum ist größtenteils automatisiert, gelegentlich sind Techniker zur Wartung und Überwachung dort, aber in der Regel machen die Drohnen die Arbeit, während die Sicherheitsleute aufpassen das nichts wegkommt. Es gibt in der Regel sechs Sicherheitsleute auf dem Gelände, zwei davon sitzen in der Sicherheitszentrale und überwachen die Kameras (über jeder Tür und jedem Rolltor befindet sich eine) und koordinieren die anderen Sicherheitsleute. Vier weitere Sicherheitsleute sind in Bereitschaft und machen gelegentlich Rundgänge in der Halle und auf dem Gelände.
Juri hackt sich in das Liefersystem der Lagerhalle und kann einige Informationen sammeln, unter anderem findet er heraus, dass der Koffer von dem Schichtleiter der Techniker aus dem Lagersystem entfernt und in einem Safe in seinem Büro untergebracht wurde - anscheinend wurde bereits Verdacht geschöpft.

Die Runner verbringen zunächst einige Zeit mit Planung und entscheiden sich zunächst, sich mit dem korrupten Wachmann zu treffen und zu sehen, welche Infos dieser zusätzlich zu der Kopie seiner Zugangskarte noch zur Verfügung stellen kann. Über den Schmidt vereinbaren sie ein Treffen, dass am nächsten Abend um 18 Uhr in einem Steakrestaurant namens Casa de Chakall in Charlottenburg-Wilmersdorf stattfindet.
Juri und Twilight übernehmen das Treffen, aber während sie den Deal mit dem Wachmann abschliessen und ihn um weitere Informationen anhauen wollen taucht Ärger auf. Vier Schläger der Roten Vory schlendern in das Steakhouse. Während sich drei an den Tresen begeben und sich was bestellen, begibt sich die Anführerin der Gruppe an den Tisch der Runner, begrüßt den Wachmann lautstark und setzt sich ungefragt dazu.
Es stellt sich heraus dass der Wachmann den Vory eine nicht unbeträchtliche Summe schuldet, 50.000 Euro, und das der Schmidt sich bereiterklärt hat, die 10.000 Euro zu bezahlen, die dem Wachmann noch fehlen. Die Anführerin der Vory-Gruppe will das Geld jetzt haben, sonst würden sie den Wachmann einkassieren, aber Twilight und Juri schlagen vor, dass sie die fehlende Summe vorschiessen und sich dann an den Wachmann halten. Die Anführerin der Vory will 2.000 Euro "Bearbeitungsgebühren", die die beiden Runner sich zähneknirschen bereiterklären ebenfalls zu bezahlen.
Die Vory, die Runner und der Wachmann machen sich auf zu der Wohnung des Wachmanns, um dort das Geschäft abzuwickeln. Juri und Twilight pfeiffen auch Adele und Namenlos den Elfen zurück, die auf ihren Hilferuf beim Auftauchen der Vory reagiert haben. Während Namenlos wieder in eine S-Bahn in Richtung seiner Wohnung umsteigt kommt Adele dennoch nach Charlottenburg, um sicher zu gehen das alles glatt läuft.
In der Wohnung des Wachmanns werden zwei Dinge klar - der Mann hat ein Spielproblem und es fehlen im etwas mehr als 10.000 Euro. Die Runner schiessen zähneknirschend die fehlende Summe vor, sehen kommentarlos zu wie einer der Vory den Wachmann noch zusammenschlägt ("um ihn zu erinnern beim nächsten Mal pünktlich zu zahlen") und machen den Wachmann dann zur Sau, sobald die Vory verschwunden sind. Letzten Endes zwingen die Runner den Wachmann, für sie als Ablenkung zu fungieren, wenn sie ihren Einbruch machen.

Der Plan: Die Runner schneiden ein Loch in den Zaun, nähern sich der Tür am Personalparkplatz im Norden und geben dem Wachmann das Signal. Diese lenkt seinen Kollegen in der Sicherheitszentrale lang genug ab, dass die Runner ungesehen das Schloss an der Tür knacken und ins Gebäude huschen können. Dann schleichen sie sich in das Büro des Techniker-Schichtleiters, knacken den Tresor, schnappen sich den Koffer und machen dass sie wegkommen.

Der Plan funktioniert weitestgehend, auch wenn der andere Sicherheitsmann das Verhalten seines Kollegen verdächtigt findet und ihn in den Bereitschaftsraum schickt. Juri schafft es, sowohl das Schließsystem des Bereitschaftsraums als auch das der Sicherheitszentrale zu sabotieren, so dass die Anlage einen Hard Reset ausführen muss, um die Schlösser wieder nutzen zu können. 
Erst beim Tresor geht etwas schief, Juri löst aus Versehen den Anti-Manipulationsschaltkreis des Tresorschlosses und damit Alarm aus. Ihm gelingt es dennoch, den Tresor zu öffnen, die Gruppe räumt den Tresor kurzentschlossen leer und setzt sich so schnell wie möglich ab. Ihnen gelingt es, das Gebäude zu verlassen, bevor der Hard Reset alle Türen blockiert und sind längst auf und davon, bevor die Sicherheitsleute die Verfolgung aufnehmen können.

Die Runner kontaktieren ihren Schmidt, übergeben den Koffer, bringen den Schmidt dazu ihre Extraauslagen bei dem Wachmann zu erstatten, kassieren ihre Bezahlung und setzen sich ab. Nun müssen sie nur noch überlegen, was sie mit ein paar Wartungs- und Lieferdaten von Elevated Designs anfangen - und einem mysteriösen Elektronikteil, das sie ebenfalls haben aus dem Tresor mitgehen lassen...

Als nächstes: Dangerous Tonight

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