Montag, 18. Mai 2015

Dangerous Tonight - Part One

Der ganz normale Wahnsinn

Kurze Zeit nach dem letzten Run kommt es zu einem Zwischenfall in Hellersdorf-Marzahn, den die Medien ordentlich ausschlachten. Eine Gruppe von vier Individuen geht auf die Gang Marzahn Sidewinders los, die von dem Zusammenstoß mit den Kreuzrittern zwei Monate zuvor noch immer stark geschwächt sind. Diese vier Individuen machen gezielt Jagd auf alle Mitglieder der Sidewinders und löschen die Gang innerhalb von 24 Stunden vollständig aus. 
Berichten zufolge verwenden der Täter archaische Waffen, so dass der Verdacht aufkommt, dass die Kreuzritter einen Rachefeldzug beginnen. Doch die Medien fördern schnell andere Details zu Tage. In den vergangenen Monaten kam es in Berlin zu einer Reihe von bisher als nicht zusammenhängend betrachteten Morden, bei denen die Ermittlungsbehörden nun einen Zusammenhang herstellen können: Jeder der bei diesen Morden beschriebene Einzeltäter entspricht der Beschreibung einer der vier Personen, welche die Sidewinders ausgelöscht haben. Abgesehen von diesem Zusammenhang tappen die Ermittler und die Medien bisher jedoch im Dunklen.
Auf der Strasse kommen Gerüchte auf, dass man Trideo- und SimmSinn-Aufzeichnungen der Auslöschung der Sidewinders aus der Sicht der Täter kaufen könne, wenn man wüsste, wo man suchen muss...

Ein Brand in einem Wohnhaus in Kreuzberg führte zum Tod von 37 der Bewohner, der 16 Stockwerke hohe Plattenbau brannte vollständig aus. Zunächst kamen Gerüchte auf, dass ein amoklaufender Feuerelementar für den Brand verantwortlich war, aber die Feuerwehr identifzierte schliesslich eine Pfanne mit brennenden Öl als den Brandherd.

Die Angst vor KFS und einer Abriegelung von Teilen oder sogar von ganz Berlin wächst weiter, nachdem fünf neue Fälle von KFS-ausgelöster Schizophrenie diagnostiziert wurden. Während die Bostoner Quarantänezone immer noch besteht, wecken die Ereignisse dort Erinnerungen an die Chicagoer Quarantäne die vor 21 Jahren nach dem massiven Auftreten von Insektengeistern eingerichtet wurde und natürlich an die Ereignisse in der Renraku Arkologie in Seattle ab 2059.

Zwei Go-Gangs haben die Motorradkämpfe auf ein neues Niveau gehoben und duellierten sich auf Jet Skis auf der Spree. Eine dabei abgefeuerte Rakete traf und beschädigte die Elsenbrücke bei Stralau. Gäste der nahegelegen Kneipe Das Irrenhaus hatten daraufhin genug von den Wasserspielen der Ganger und eröffneten mit Automatischen Waffen und Granatwerfern das Feuer. Bei der folgenden Auseinandersetzung zwischen Kneipengästen und Gangs gab es 7 Tote und 42 Verletzte. Das Irrenhaus und die Elsenbrücke wurden dabei weiter beschädigt, Verkehr über die Elsenbrücke ist daher im Moment nicht möglich und auch der Schiffsverkehr ist an dieser Stelle beeinträchtigt, da die Wasserschutzpolizei immer noch dabei ist, Jet Ski Wracks und Leichen zu bergen.  

The Big Bad Evil Repomen (12. August 2076)

Am späten Nachmittag des 12. August meldet sich Reibeisen bei Juri und bietet ihm und seinen Freunden einen weiteren Job an. Zur näheren Besprechung bittet er sie, sobald wie möglich ins Sternhagelvoll zu kommen und sich dort im Hinterzimmer mit ihm zu treffen. Mal wieder ist Geist nicht zu erreichen, aber Balalaika, Adele und Twilight sind wieder bereit, Juris Aufruf zu folgen und machen sich auf den Weg zum Sternhagelvoll.
Als die Runner in der Kneipe am Rand von Friedrichshain eintreffen erwartet sie eine Überraschung - Balalaika scheint sich den Namen der Kneipe zu Herzen genommen zu haben und erscheint, nun ja, sternhagelvoll am Treffpunkt. Für ihren promillehaltigen Zustand hat sie den wuchtigen Ares Roadmaster überraschend gut im Griff, dennoch werden einige Fahrzeuge vor dem Sternhagelvoll von ihrem Einparkmanöver in Mitleidenschaft gezogen.
Im Hinterzimmer erwartet Reibeisen die Runner mit kaltgestelltem Bier und kommt schnell zur Sache. Ein Herr Schmidt hat ihn kontaktiert, der noch heute ein Team für einen Auftrag benötigt. Die Aufgabe lautet Wiederbeschaffung von Diebesgut. Herrn Schmidt ist etwas gestohlen worden und die Runner sollen die Diebe finden und die Beute zurückbringen. Das Treffen mit Schmidt findet in einer Wohngegend im Kreuzberger Teil von Friedrichshain-Kreuzberg statt, in der Nähe der Spree.

Auf dem Weg zum Treffen mit Herrn Schmidt zeigt sich Balalaika immer noch beeinträchtigt, einige Fahrzeuge erleiden Lackschäden oder verlieren Aussenspiegel und ein Radfahrer erlebt auf der Oberbaumbrücke den Schreck seines Lebens, als ein russenroter Ares Roadmaster ihn beinahe von der Brücke schubst. Am Ziel vollführt Balalaika dann ein leicht missglücktes Einparkmanöver, dass die Aufmerksamkeit der Wachen des Herrn Schmidt auf sich zieht. Der Rest vom Team ist nicht gerade begeistert über den Zustand ihrer Riggerin.
Die Wachen von Herrn Schmidt, eine bewaffnete Gruppe junger Menschen türkischer Abstammung in auffälligen und teuren Klamotten, führen die Runner durch ein Labyrinth von Kellern, Hinterhöfen und von Heimwerkern gebauten Brücken in ein Haus, bei dem in den untersten zwei Stockwerken alle Türen und Fenster zugemauert sind. Diese Stockwerke werden offensichtlich als Lager genutzt, aber im zweiten Obergeschoss findet sich ein gemütliches Esszimmer mit Blick über die Spree, in dem bereits zwei Personen auf die Runner warten.
Herr Schmidt stellt sich als junger Ork türkischer Abstammung heraus, an dem alles nach den Grauen Wölfen, der türkischen Mafia schreit. Die andere Person am Tisch ist ein hartgesichtiger Elf, den Herr Schmidt als Chad vorstellt und der bei diesem Auftrag Teil des Teams werden soll. Herr Schmidt lässt Tee, Fladenbrot, gebratene Fleischstücke, Backwaren und verschiedene Dips auftragen. Balalaika benimmt sich in ihrem alkoholisierten Zustand gehörig daneben, aber ausser einer Frage ob sie ihren Job machen wird reagiert der Schmidt kaum darauf. Nachdem ihm Twilight versichert hat dass Balalaika trotz des anderweitigen Anscheins ein Profi ist beginnt der Schmidt den Auftrag zu erläutern.
Vor zwei Tagen hat eine Gruppe Motorradfahrer auf der A100 bei Reinickendorf eine Laster der Spedition Darmak Europa-Türkei Spedition überfallen. Der Fahrer des Laster wurde dabei getötet, der Laster wurde inklusive Ladung gestohlen und konnte bisher nicht aufgespürt werden. Die Täter waren technisch versiert, der Fahrer konnte gerade noch eine Gruppe Motorradfahrer melden die auf seinen Laster klettern wollen bevor der Kontakt abbricht - anscheinend ein Störsender. Zudem konnten sie die ALI-Identität des Lasters auf einen Bordcomputer übertragen, der aus einem VW Multicity ausgebaut und mit einem Batteriepack versehen worden war. 
Die Leiche des Fahrers wurde auf einem Rastplatz ca. 2,5 km entfernt von dem Punkt gefunden an dem der Kontakt zu dem Laster abbrach, zusammen mit dem Bordcomputer, der an das Amaturenbrett eines VW Integra geklebt wurde, ein ausgebranntes Wrack, das auf dem Rastplatz stand. Der Fahrer wurde mit einer Schrotflinte oder einer Schrotpistole erschossen, in seiner Tasche fanden sich fünf Spielkarten - ein Pik-König, ein Herz-König, ein roter Joker, ein Pik-Bube und ein Herz-Bube. Das sind die einzigen Hinweise, die der Schmidt liefern kann.
Die Runner sollen die Identität der Diebe ermitteln und dem Schmidt diese mitteilen. Vor allem aber benötigt der Schmidt mindestens ein Objekt aus der Ladung, eine nach Käuferangaben hergestellte Trideokonsole, ein Luxus-Unterhaltungscenter, dass sich in dem Laster befand. Für die Annahme des Auftrags zahlt der Schmidt jedem der Runner 2.500 Nuyen, für die Identität der Diebe weitere 5.000 Nuyen und für die Wiederbeschaffung der Trideokonsole weitere 5.000 Nuyen. Können die Runner den Laster größtenteils unbeschädigt ebenfalls wiederbeschaffen, so zahlt der Schmidt der Gruppe insgesamt eine Prämie von 10.000 Nuyen; für das Wiederbeschaffen des Großteils der gesamten Ladung sind weitere 10.000 Nuyen Gruppenbelohnung drin. Twilight kann zumindest ein wenig mehr Kohle raushandeln und erhöht die indivuellen Bezahlungen um 5%.

Die Runner machen sich an die Arbeit und begutachten zunächst den Tatort. Dabei begegnen sie zwei Autoduellisten, die sich gerade ein Duell mit leichten Maschinengewehren liefern. Balalaika muss einem der aufgemotzten Sportwagen ausweichen, als der Fahrer nach einem Treffer die Kontrolle verliert und eine Rolle über die Leitplanke dreht. Sein Duellgegner wird zum Geisterfahrer auf Balalaikas Seite der Autobahn und es kommt zu einem kurzen Stand-Off zwischen dem Roadmaster mit der Sturmkanone auf der einen Seite und dem MG-bestückten Sportwagen auf der anderen Seite, aber der Fahrer der aus einem Mad Max Film entsprungenen Monstrosität gibt an, nicht auf Ärger aus zu sein und nur nach seinem Gegner sehen zu wollen, also entspannt sich die Lage schnell.
An dem Rastplatz angekommen, wo die Polizei die Leiche des Fahrers und den Bordcomputer gefunden hat, machen die Runner sich ein Bild. Juri und Chad suchen nach Spuren, während Adele ihre neu gewonnene Fähigkeit der Psychometrie einsetzt. Sie kann dabei ein paar Bilder von größtenteils in Bikerpanzerung gehüllte Gestalten auffangen, die die Leiche des Fahrers und den Bordcomputer auf dem Rastplatz abladen und sich dann davon machen. Sie geht von mindestens fünf Bikern aus, was sich mit den Erkenntnissen von Juri und Chad decken, die aus den paar Spuren die sie noch finden können von vier bis acht Bikern ausgingen.
Schliesslich entscheidet sich Adele, die zurückgelassenen Spielkarten psychometrisch zu untersuchen, wobei die dabei auftretende Vision die Magierin beinahe von den Füßen haut. Sie kann die Anzahl von acht Bikern bestätigen, erkennt dass ein Troll dabei ist und kann zwei Gestalten sogar näher beschreiben - ein arrogant wirkenden braunhaarigen Mann mit einer Stachelkette und einen etwas nervösen Kerl mit neongrünem Mohawk, neongrünem Ziegenbärtchen und einem Fadenkreuz, dass um sein rechtes Auge tätowiert ist. Zudem erkennt sie ein Symbol, dass alle acht auf dem Rücken tragen - fünf Spielkarten, entsprechend denen, die bei dem Fahrer gefunden wurden, unter denen die Buchstaben KNJ stehen.
Balalaika und Twilight haben sich unterdessen zu dem Unfallort zurückbegeben und kommen mit den beiden Autoduellisten ins Gespräch, die einträchtig neben dem Wrack sitzen und Bier trinken. Sie denken zunächst dass die beiden Runner jetzt doch Ärger wollen, aber als die beiden ihnen versichern, dass sie nur ein paar Fragen stellen wollen, zucken die zwei mit den Achseln und bieten den beiden ein Bier an. Die beiden Autoduellisten - ein Mann und eine Frau - wissen nichts über den Überfall oder über Gangs, die auf diesem Autobahnabschnitt operieren - die Autoduellisten haben die meisten Gangs mit ihren Tjosten (Slang für ihr aufgemotzten Sportwagen) aus dieser Ecke vertrieben, aber bieten den Runnern an, mit ins Lager Siegfried zu kommen, einer Art Heerlager von Autoduelisten und dort herumzufragen.

Das Lager Siegfried entpuppt sich als eine interessante Erfahrung und als Sackgasse. Gelegen in einer ehemaligen Kiesgrube in Germendorf, etwas ausserhalb von Berlin, finden sich hier Zelte, Sportwagen, massenweise Alkohol und ca. 50 Personen, die eine Art modernes Ritterleben auf der Schnellstraße führen. Zwei Spinner in Ritterrüstungen tjosten im wahrsten Sinne des Wortes miteinander - auf schweren Motorrädern. Die Runner beginnen rumzufragen aber Balalaika und Juri benehmen sich schnell dermaßen daneben, dass die Runner in hohen Bogen aus dem Lager geworfen werden, bevor sie Antworten auf ihre Fragen bekommen. Balalaika juckt es natürlich in den Fingern das Lager auszuradieren, aber letzten Endes ziehen die Runner friedlich ab.

Die Runner müssen nun anderweitig die Täter aufstöbern. Sie beginnen die Infos die Adele ihnen geliefert hat zu nutzen und fragen bei einigen Kontakten nach. Balalaikas Kontakt bei den Roten Vory, eine Schieber namens Oleg, und Twilights Anruf bei Dean, einem alten Freund der Runner aus dem Pott und seines Zeichens Anführer eines Ancients-Chapters, liefern schliesslich die nötigen Informationen. 
Die Täter sind Mitglieder einer mittelgroßen Motorradgang namens Kings'n Jacks, die in Falkensee operieren und von Veteranen aus den Eurokriegen gegründet wurden. Die Gang ist in mehrere kriminelle Aktivitäten involviert, besitzt einige militärisch erfahrene Mitglieder und hat ein Gelände am Falkenhagener See besetzt. Ihre Mitgliederanzahl liegt bei über 100, Prospects und Hangarounds mitgezählt. Laut Oleg machen sich auch Geschäfte mit den Weißen Vory.
Ein Tipp ihrer Kontakte schickt die Runner in eine Kneipe in der Nähe von Eiswerder, das Saints and Sinners, einen heruntergekommenen Schuppen im Erdgeschoss eines viergeschossigen Wohnhauses. Die Kneipe gilt als neutrales Gebiet, in dem keine ernsthaften Streitigkeiten erlaubt sind, und in dem sich Vertreter der größeren Gangs treffen, um miteinander zu reden und einander im Auge zu behalten.

Im Saints and Sinners treffen die Runner nicht nur auf Vertreter der Kings'n Jacks, sondern auch einer anderen Gang, der Eiswerder Schlächter, eine Gruppe, die im Moment die Insel Eiswerder beherrscht und auf dem dortigen Schattenbasar als Security fungiert. Der Wirt, ein wuchtiger Typ namens Butch, mit wirren rotem Bart, weissen Hemd und einem Kilt, macht den Runnern schnell klar, dass sie hier besser keinen Ärger anfangen. Die Vindicator Minigun, die er bei seinem Vortrag auf den Tresen knallt, unterstreicht seine Worte nachdrücklich.
Unter den fünf Mitgliedern der Kings'n Jacks, die sich im Saints and Sinners aufhalten, erkennt Adele in einem Elfen mit üppigen schwarzen Haaren, schmalem Gesicht und einer Narbe über einem Auge den Biker, der den gestohlenen Laster von dem Rastplatz gefahren hat. 
Balalaika, Chad und Twilight entdecken währenddessen einen fast schon antiken Wild West SimSinn Shooter aus der Frühzeit des SimSinn, der jedoch immer noch funktioniert. Man kann an diesem Gerät entweder Solo oder zu zweit spielen. Beide Highscores hält jemand namens Wild Bill, im Teammodus zusammen mit jemanden namens Calamity Jane, und die drei Runner beschliessen, Wild Bill seinen Topscore abzunehmen. Dies gestaltet sich als schwierig, da Wild Bill offensichtlich ein ausgezeichneter Schütze ist, jedoch können sich Balalaika und Chad im ersten Versuch im Teammodus direkt hinter Wild Bill und Calamity Jane platzieren.
Die Kings'n Jacks werden unruhig, ein paar herablassende Bemerkungen von Juri führen fast zu einer Schlägerei. Twilight beschliesst die Ganger weiter zu reizen und versucht im Solomodus Wild Bill zu schlagen - was ihm auch gelingt. Die Kings'n Jacks sind rasend vor Wut, abgesehen von dem Elfen, der vor Lachen auf dem Boden landet. Butch bringt die Kings'n Jacks schnell zur Räson, jedoch einer von ihnen rennt nach draussen und ruft anscheinend wutentbrannt Wild Bill an. Als dieser jedoch einen Scheiss auf seinen Rekord zu geben scheint rastet der Ganger aus und zerlegt das SimSinn-Spiel mit einer Schrotflinte, woraufhin der Wirt die Ganger an die Luft setzt und eine Bezahlung für die Schäden von ihnen fordert.

Die Runner folgen den Gangern unauffällig, mit Hilfe von Geistern und Drohnen, und können so endlich das Gelände der Gang ausfindig machen...

Fortsetzung folgt...

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